Spenden, die auch wirklich ankommen

  • Geschrieben von Reinhold Baier
  • 12 Nov

Carmelo Ramirez vom Referat „Mission & Weltkirche“ im Bistum Passau zu Gast im Jugendheim

Carmelo Ramirrez 08.12.2012 003

Wer die Hilfswerke der Katholischen Kirche mit Spenden unterstützt, könne sich auf „hohe und gesicherte Qualitätsstandart der Hilfsangebote“, auf eine „langjährige Erfahrung mit der Situation vor Ort“ und auf geringe Verwaltungskosten verlassen, die unter fünf Prozent liegen würden.

Darüber hinaus gäbe es „stabile Netzwerke die sicherstellen „dass die Hilfe auch wirklich ankommt.“ Mit dieser Zusammenfassung beendete Carmelo Ramirez vom Referat Mission & Weltkirche in der Diözese Passau seinen Vortrag „Wie die Weltkirche hilft – Hilfswerke“ im Jugendheim, zu dem die Katholische Erwachsenen-Bildung (KEB), Pfarrgemeinderat, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Katholische Frauenbund von Schöllnach eingeladen hatten.

Die Zeiten haben sich gewandelt: Wo früher Schlagworte wie Heidenkinder, Seelenrettung, Zwangschristianisierung oder der Kolonialismus vorgeherrscht hätten, habe sich der missionarische Grundauftrag der Kirche seit dem 2. Vatikanischen Konzil gewaltig geändert: „Heute reden wir von Partnerschaft, Solidarität, Zeugnis abgeben, weltkirchlichem Lernen und von einer Option für die Armen. Heute haben wir die Missionare, wie zum Beispiel Kaplan P. Joseph Amalraj vor Ort, hier in Schöllnach“, sagte Carmelo Ramirez, der im Referat Mission & Weltkirche im Bistum Passau und als Pastoralreferent im Pfarrverband Thyrnau/Kellberg tätig ist. Der Spanier pflegt zu Pfarrer Josef Göppinger schon seit Jahrzehnten ein freundschaftliches Verhältnis.

Carmelo Ramirez stellte seiner Zuhörerschaft die verschiedenen Hilfswerke der Katholischen Kirche vor: Mit Beginn des Kirchenjahres (am ersten Adventsonntag, Anm.d.Red.) trete das Hilfswerk Adveniat in Aktion. Der Sitz befindet sich in Essen und wurde von den deutschen Bischöfen im Jahr 1961 ins Leben gerufen. „Adveniat kümmert sich um seelsorgliche und sozialpastorale Projekte, insbesondere in Lateinamerika und in der Karibik“, so der Referent.

Dann folgt das Kinder-Missionswerk (Sitz Aachen), das es seit 1843 gibt und als Päpstliches Missionswerk gilt. Die „Aktion Sternsinger“ wurde 1959 ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Kinder helfen Kinder“ seien in der Bundesrepublik jedes Jahr eine halbe Million Kinder und Jugendliche unterwegs, führte Carmelo Ramirez aus.

Das Bischöfliche Hilfswerk „Misereor“ werde in der Fastenzeit aktiv, habe seinen Sitz ebenfalls in Aachen und wurde 1958 gegründet. Es unterstütze kirchliche und nichtkirchliche Institutionen vor Ort mit dem Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Ein weiteres Bischöfliches Hilfswerk sei „Renovabis“, das 1993 gegründet wurde und seine Verwaltung in Freising habe. Renovabis fördere Ost-West-Partnerschaften und investiere sehr viel in die Jugendarbeit.

Das Päpstliche Missionswerk „Missio“ sei in Aachen und München daheim, nehme sich innerkirchlicher Aufgaben und der Bildungsarbeit an.

Schließlich wies Carmelo Ramirez noch auf Caritas International hin. Die deutsche Caritas-Zentrale befinde sich in Freiburg/Breisgau. Caritas sei eine Grundhaltung, insbesondere gegenüber Menschen in Not. Eine rege Diskussion, in der der Referent auch die Frage „Warum spende ich überhaupt“ aufwarf, schloss sich an.

Für die Pfarrei und den Pfarrgemeinderat dankten Pfarrer Josef Göppinger und Franz Rager dem Vertreter des Referats „Mission & Weltkirche“ im Bistum Passau. Der Vortrag von Carmelo Ramirez hätte allerdings einen besseren Besuch verdient gehabt. – rb