Verabschiedung Kaplan Joseph

  • Geschrieben von Administrator
  • 14 Sep

Die Pfarreien Außernzell und Riggerding haben am Samstag und Sonntag Kaplan P. Joseph Amalraj verabschiedet, der nach siebenjährigem Wirken im Pfarrverband Schöllnach ab 15. September als Pfarrvikar in den Pfarrverband Fürstenzell, Bad Höhenstadt, Engertsham und Jägerwirth wechselt.

DSC00013

Die Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ war am Samstagabend in Außernzell gut besetzt, als Vereine und Verbände mit ihren Fahnen, Kaplan P. Joseph Amalraj, Mitzelebrant Frater Stephan Stadler und 15 Ministrantinnen und Ministranten durch das Hauptportal eingezogen waren. Kaplan P. Joseph Amalraj, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Missionare des Heiligen Franz von Sales, sprach in Außernzell und in Riggerding von „gemischten Gefühlen, dass ich die Pfarrgemeinde mit so vielen netten Menschen verlassen muss. Ich bin mit großer Freude gekommen und gearbeitet – ich gehe mit Freude mit Dankbarkeit.“ Der indische Geistliche sprach davon, dass er sich in allen Pfarreien „sehr wohl gefühlt“ habe. „Ich habe sieben Jahre mit Bereicherung und verschiedene Erfahrungen hinter mir. Ihr habt mir sehr geholfen und Verständnis für meine Sprache und Kultur gezeigt.“ Insbesondere die „positiven Rückmeldungen“ aus der Pfarrfamilie „haben mich aufgebaut.“ Kaplan P. Joseph Amalraj dankte reihum: Pfarrer Josef Göppinger, Diakon Frater Stephan Stadler, Pfarrer Konrad Bittmann i.R. und Pfarrer Pius Vollath aus Iggensbach. Er schloss in seine Dankesworte die Pfarrgemeinderäte, Mitglieder der Kirchenverwaltungen, Mesner und Mesnerinnen, Chöre und Organisten, Lektoren, Vereine und Verbände ein. „Diese Erfahrungen bleiben in schöner Erinnerung. Ich schließe Euch alle in mein Gebet ein und bitte Euch, auch für mich zu beten.“ In den Pfarreien Außernzell und Riggerding habe er eine „Zeit der Gnaden, Freude und Begegnungen“ erleben dürfen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gabi Geier sprach von einer „großen Herausforderung“, die Kaplan P. Joseph in den zurückliegenden sieben Jahren mit „viel Ehrgeiz und Eifer“ gemeistert habe. Die Pfarrei Außernzell durfte einen „sehr freundlichen, mitfühlenden und gläubigen Menschen kennenlernen, der für alles offen und immer zur Mitarbeit bereit war.“ Damit der Kontakt mit Kaplan P. Joseph Amalraj nicht abreißen möge, lud Gabi Geier zu gegenseitigen Besuchen ein. „Unser Pfarrball am 9. Januar wäre ein guter Termin.“ Zusammen mit Kirchenpfleger Albert Ritzinger überreichte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende ein Abschiedsgeschenk. Weitere Worte kamen von Bürgermeister Michael Klampfl, der für die politische Gemeinde Abschied nahm. Der Gemeindechef beschrieb den Ordensbruder aus Indien als einen „freundlichen Menschen, der mit seiner offenen Art die Herzen der Gläubigen erreicht hat. Ich nehme Abschied von einem Freund.“ Für die „Diener Gottes“ sprach Oberministrantin Julia Stöger und der von der Abendmesse in Schöllnach eintreffende Pfarrer Josef Göppinger lobte seinen Kaplan, der in den sieben Jahren seines Hierseins im Pfarrverband, den Grundsatz seines Ordensgründers, des Hl. Franz von Sales, beispielhaft vorgelebt habe: „Die Liebe allein bestimmt den Wert unseres Tuns.“ Den Gottesdienst begleiteten in Außernzell der Kirchenchor unter Leitung von Organist Franz Schmid und Michael Lebschi (Lesung und Fürbitten). Im Jugendheim fand hinterher noch ein Begegnungsabend statt.

DSC00019

Das 110-jährige Bestehen der Pfarrkirche „St. Josef“ in Riggerding nahm das Mitglied der Kirchenverwaltung, Benedikt Oswald, am Sonntag zum Anlass, einen kurzen Abriss aus der Geschichte der Pfarrkirche an den Anfang des Gottesdienstes zu geben: Seit 1908 eine Expositur, wurde die Pfarrei Riggerding vom Staat am 12. Dezember 1920 und vom Bischof am 1. März 1921 errichtet. Vor dieser Zeit gehörten Riggerding und die umliegenden Ortschaften zu den Pfarreien Schöllnach, Grattersdorf und Zenting. Als sich die Nachbarn in Taiding um eine Expositur bewarben, wurde der Wunsch der Riggerdinger nach einer eigenen Seelsorgestelle umgesetzt. Um die nötigen Geldmittel zur Errichtung der Expositur sowie den Bau der Pfarrkirche zu beschaffen, gründeten die Bauern Michael Gerl und Josef Habereder, Gastwirt Franz Josef Stetter, Schmied Josef Oswald und Wagner Martin Landgraf einen Kirchenbauverein. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11. September 1901. Gebaut wurde im romanischen Stil unter Leitung von Baumeister Schott aus München in den Jahren 1901 bis 1904. Die Weihe vollzog Bischof Dr. Antonius von Hendle am 24. September 1905. Der „letzte Pfarrer von Riggerding“, so die eigenen Worte von Geistl. Rat Josef Jungbauer (Pfarrer vom 1. Februar 1956 bis 30. Juni 1977), starb am 20. September 1997 im Alter von 92 Jahren. Er wurde auf eigenem Wunsch am 25. September in Riggerding beigesetzt. Heute gehört die Pfarrei Riggerding zum Pfarrverband Schöllnach. Soweit zur Kirchengeschichte in Riggerding – zurück zu Kaplan P. Joseph Amalraj, der seine Worte von Außernzell in Riggerding wiederholte. „In Dankbarkeit blicke ich zurück auf die wunderschöne Zeit, die ich hier im Pfarrverband Schöllnach, Außernzell und Riggerding mit euch erlebt habe“, so der scheidende Seelsorger, der am 15. September seine Arbeit als Pfarrvikar im Pfarrverband Fürstenzell aufnimmt. Nach dem gemeinsamen Schlusslied „Großer Gott wir loben Dich“, mit Glockengeläut begleitet, überraschten die Singgruppe Riggerding unter Leitung von Conny Friedl und der Kirchenchor mit Leiter Thomas Wieland den scheidenden Kaplan mit einer Eigenkomposition. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christa Schwarzkopf hob in ihrer Abschiedsrede insbesondere die Beliebtheit des Kaplans heraus und überreichte eine Geldspende, für die der Katholische Frauenbund, die Feuerwehr, der Veteranen- und Reservistenverein und der Schnupferclub zusammengelegt hatten. Als „Zugabe“ gab es vom Kirchenchor eine CD, Abschiedsworte von den Ministrantinnen und Ministranten, einen festen Händedruck zwischen Kaplan und Mesnerin Loni Habereder und die Erkenntnis von Christa Schwarzkopf, dass „wir dich und deine kalten Hände vermissen werden.“