Verabschiedung

  • Geschrieben von Reinhold Baier
  • 28 Aug

Nach den Verabschiedungen in den Pfarreien Außernzell und Riggerding (DZ hat berichtet), zelebrierte Pfarrer Josef Göppinger am vergangenen Sonntag zum letzten Mal einen Gottesdienst in der Pfarrei Schöllnach.

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Wie sehr die Schöllnacher Pfarrgemeinde ihren „Josef“ ins Herz geschlossen hat, wurde nach dem Schlusslied „Gott wir loben dich“ deutlich: Organist und Kirchenchorleiter Franz Josef Oswald stimmte ein „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“ – und alles klatschte mit, auch der beliebte Seelsorger, der seinen Ruhestand künftig in Regen verbringen will.

Wie schon in den Pfarreien Außernzell und Riggerding legte Pfarrer Josef Göppinger der Pfarrgemeinde von Schöllnach die Abschiedsrede von Jesus vor dessen Jüngern aus dem Johannes-Evangelium nahe. Das „Gebot der Liebe“ habe jeder Mensch verdient. Auch er habe in den zurückliegenden zehn Jahren versucht, dieses Gebot weiterzugeben. „Lasst Euren tiefen Respekt und die Achtung auch denjenigen Menschen zuteilwerden, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, denn jeder Mensch verdient Beachtung und Respekt“, sagte der Geistliche und bedankte sich namentlich bei der Katholischen Landjugend von Schöllnach, die ihm beim Thema „Menschen auf der Flucht“ hilfreich begleitet habe.

Es ist kein Geheimnis, dass Pfarrer Josef Göppinger ein Befürworter für eine „Kirchenreform“ ist. Er appellierte leidenschaftlich an die Pfarrgemeinde von Schöllnach, „sich das Herz nicht verwirren zu lassen“ in einer Zeit, „in der Gott eher an den Rand gedrängt wird.“ Die Schöllnacher Katholiken (und die Gläubigen aus der Nachbarschaft) forderte der Seelsorger auf, „Mut zu haben, und mal auch gegen den Strom zu schwimmen, denn wir stehen in der Kirche vor einer grundlegenden Wandlung.“

Erste Dankesworte kamen von Pfarrgemeinderatsvorsitzender Martha Brandl, die das „Miteinander“ und die „vielen guten Gespräche“ des Pfarrers von Schöllnach schätzte. Sie bedankte sich für den Pfarrgemeinderat und für die Kirchenverwaltung bei Josef Göppinger als „Pfarrer und als Freund. Danke für die gemeinsame Zeit!“

Dankesworte für die Evangelische Kirchengemeinde Hengersberg überbrachte Kirchenvorstand Karl-Heinz Junghanns. Er erinnerte an viele gemeinsame Aktivitäten und an eine „gelebte Ökumene“ mit der Pfarrei Schöllnach. Der „Kirchenmann“ aus Hengersberg lobte die Bemühungen von Pfarrer Josef Göppinger, gemeinsam mit den Evangelisten den Gottesdienst zu feiern. „Auch Dr. Martin Luther wollte die Kirche nicht spalten, sondern reformieren“, sagte Junghanns.

Vom Josef Göppinger verabschiedeten sich auch für den Markt Schöllnach Bürgermeister Alois Oswald, die Ministranten, die Katholische Landjugend und der Katholische Frauenbund von Schöllnach.

Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst nahmen viele Pfarrangehörigen die Gelegenheit war, sich bei einem zwanglosen Beisammensein im Umfeld von Pfarrhaus, Jugendheim und Pfarrkirche von Josef Göppinger persönlich zu verabschieden.

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Die Pfarrei Schöllnach und der Markt Schöllnach laden alle Vereine, Gruppen und die Gesamtbevölkerung für Freitag, 1. September, zum Empfang des neuen Pfarrers ein. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Marktplatz.