Stellungnahme zur Kritik des Frauenbundes Außernzell

Liebe Schwestern und Brüder im Pfarrverband Schöllnach,

am Samstag, den 08.06.2024 wurde in der Deggendorfer Zeitung ein Artikel über die Jahreshauptversammlung des Frauenbundes Außernzell veröffentlicht mit dem Titel: „Von kirchlicher Seite vernachlässigt“.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung äußerte Bürgermeister Michael Klampfl Kritik in Richtung Pfarrei oder präziser gesprochen in Richtung Pfarrer bzw. Seelsorgeteam. Diese Kritik wurde von der Autorin, die zugleich Mitglied des Frauenbund-Vorstandes ist, als Steigbügelhalter benutzt, um die Kritik dann ausdrücklich gegenüber meiner Person im Ton noch zu verschärfen.

Ich war und bin verwundert über die Art und Weise der Kommunikationsform des Bürgermeisters und der Vorstandschaft des Frauenbundes. Kritik zu äußern ist gut, sinnvoll und unerlässlich. Dennoch ist es eine Frage des Stils und auch des Anstandes, wie Kritik geäußert wird, mit welchem Ton, auf welchem Weg und mit welchen Hintergrundinformationen.

Im Vorfeld des Zeitungsartikels wurde mit mir kein persönliches Gespräch gesucht, um etwaige Kritikpunkte zu besprechen und Missverständnisse zu klären. Vielmehr wurde im Zuge einer anderen Problematik im Mai 2023, eine Anfrage meinerseits für ein persönliches Gespräch seitens der Frauenbund-Vorsitzenden abgelehnt.

Nun möchte ich auf die zwei wesentlichen Kritikpunkte des Artikels kurz eingehen:

  • Die „fehlende Präsenz von Pfarrer Florian Haider bei der Jahreshauptversammlung“.
  • Das Amt des geistlichen Beirates des Frauenbundes.

Die fehlende Präsenz meiner Person bzw. eines Seelsorgers auf der Jahreshauptversammlung ist darauf zurückzuführen, dass keine Einladung im Pfarrverbandsbüro eingegangen ist. Nach der Lektüre des Artikels, habe ich eine Anfrage per Email an die Vorsitzende gestellt und gefragt, in welcher Form die Einladung zur Jahreshauptversammlung mir zugestellt worden sei. Denn im Vorfeld konnten weder die Sekretärinnen noch ich den Eingang einer Einladung per Post oder per Email feststellen.

Auf wiederholte Anfrage per Email und dann persönlich bei einem klärenden Gespräch mit der Vorstandschaft im Vorfeld dieser Stellungnahme, konnte mir keine eindeutige Antwort darauf gegeben werden.

Was das Amt des geistlichen Beirates betrifft, habe ich mich nicht grundsätzlich dagegen ausgesprochen, sondern für die Möglichkeit plädiert, dieses Amt mit einer Frau zu besetzen. Gemäß Satzung ist dies möglich und ist meiner Ansicht nach im 21. Jahrhundert auch zeitgemäßer und dem Charakter des Frauenbundes entsprechender.

Das Angebot, ob jemand aus dem Seelsorgeteam das Amt des geistlichen Beirates übernehmen soll, wurde beim klärenden Gespräch seitens der Frauenbund-Vorstandschaft nicht in Anspruch genommen.

Liebe Schwestern und Brüder im Pfarrverband,

wer Fragen hat oder Informationen über die Hintergründe zu Abläufen, Veränderungen und Entwicklungen in den Pfarreien des Pfarrverbandes erfahren oder konstruktive Kritik äußern möchte, kann sich gerne direkt an mich wenden. Wer sich nicht direkt an mich wenden möchte, kann auch über die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und der Kirchenverwaltungen, Anfragen an mich stellen lassen. Ich bitte Sie, diese Wege zu nutzen, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Vielen Dank.

Schöllnach, 07. Juli 2024

Florian Haider, Pfarrer